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19.02.2020 Exzellente translationale Forschung

Deutscher Krebspreis für Prof. Schmutzler

Wissenschaftlerin für wegweisende Arbeiten in der Onkologie geehrt

Der Deutsche Krebspreis, gestiftet von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung, zählt zu den höchsten Auszeichnungen in der deutschen Krebsmedizin. In der Sparte „Translationale Forschung“ geht die Auszeichnung in diesem Jahr an Univ.-Prof. Dr. Rita Schmutzler, Direktorin des Zentrums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs an der Uniklinik Köln. Die Forscher werden auf dem 34. Deutschen Krebskongress (19.02.2020 - 22.02.2020) in Berlin ausgezeichnet.

Prof. Schmutzler ist eine Pionierin der risikoadaptierten Prävention bei familiär bedingtem Brust- und Eierstockkrebs. Etwa 30 von 100 Frauen mit diesen Krebserkrankungen sind familiär vorbelastet. Bei fünf bis zehn von 100 Brustkrebserkrankungen liegt das an einer erblichen Veränderung in einem Risikogen.

Für die betroffenen Frauen ist es wichtig zu wissen, wie hoch ihr Risiko ist, nach einer entsprechenden Erkrankung in der Familie möglicherweise selbst zu erkranken, wer in der Familie sonst noch ein erhöhtes Krebsrisiko trägt und  welche Handlungsoptionen es gibt. Nach dem Aufbau des Deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs, das seit 1996 von der Deutschen Krebshilfe gefördert wird, entwickelte Prof. Schmutzler als Koordinatorin des Konsortiums ein Konzept der Wissen generierenden Versorgung auf dem Gebiet der risikoadaptierten Prävention.

Dieses Konzept wird mittlerweile in 20 Konsortialzentren umgesetzt. Sie beraten und betreuen ratsuchende Familien nach einheitlichen Standards und arbeiten dabei eng mit den wohnortnah betreuenden Krebszentren zusammen.

Mit Hilfe einer umfangreichen Biobank im Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs der Uniklinik Köln identifizieren Mediziner in begleitenden wissenschaftlichen Projekten neue Risikogene und integrieren diese umgehend in die klinische Versorgung. Somit kommen die wissenschaftlichen Erkenntnisse den Patienten unmittelbar zugute.

Basierend auf dieser erfolgreichen Arbeit weitet die Uniklinik Köln ihr Angebot zur Prävention von Tumorerkrankungen nun auch auf andere wichtige Tumorentitäten aus. An erster Stelle stehen dabei unter anderem die häufigen Tumorerkrankungen Prostata- und Darmkrebs, die ebenfalls in etwa einem Drittel der Fälle genetisch bedingt sind. Diese Weiterentwicklung geschieht im neuen Gebäude des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) auf dem Campus der Uniklinik Köln. Hier arbeiten die verschiedenen Fachbereiche eng und interdisziplinär zusammen und bieten den Patienten auf einzigartige Weise somit ein umfassendes, erweitertes Früherkennungsprogramm für erblich bedingte Tumorerkrankungen.